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Kris­han Voigt

(HfPh Mün­chen)
Pro­mo­ti­ons­kol­leg: Ethik, Kul­tur und Bil­dung für das 21. Jahr­hun­dert
For­schungs­pro­jekt

Frei­heit im Span­nungs­feld zwi­schen Fremd- und Selbst­be­stim­mung und ihre exis­ten­ti­el­le Kul­ti­vie­rung

Pro­mo­ti­ons­vor­ha­ben

In der glo­ba­li­sier­ten, durch öko­no­mi­sche Kenn­grö­ßen do­mi­nier­ten und weit­ge­hend sä­ku­la­ri­sier­ten Welt des 21. Jahr­hun­derts wird das Be­dürf­nis nach zeit­ad­äqua­ten For­men der Sinn­stif­tung, der Wert­ori­en­tie­rung und nach ei­ner glo­ba­len Ethik im­mer grö­ßer. Wäh­rend die quan­ti­ta­tiv aus­ge­rich­te­ten em­pi­ri­schen Wis­sen­schaf­ten uns im­mer de­tail­lier­te­re Er­kennt­nis­se über die ob­jek­ti­ven Aspek­te des Men­schen und sei­ner Um­welt lie­fern und zu im­mer ef­fi­zi­en­te­ren Tech­no­lo­gien füh­ren, ver­sagt der ih­nen zu Grun­de lie­gen­de ob­jek­ti­vie­ren­de Zu­gang zur Wirk­lich­keit, wenn es um nor­ma­ti­ve Fra­ge­stel­lun­gen geht. Über die­se kann nur sinn­voll ge­spro­chen wer­den, wenn der Mensch pri­mär wie­der als zu frei­en Hand­lun­gen be­fä­hig­tes und mit Be­wusst­sein aus­ge­stat­te­tes Sub­jekt in den Fo­kus ge­rät, das sich im Zuge der Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung zu­dem von Grün­den ge­lei­tet zwi­schen ver­schie­de­nen Le­bens­ent­wür­fen ent­schei­den kann. Die­se Fä­hig­keit zur Selbst­be­stim­mung wur­de durch In­ter­pre­ten der Er­geb­nis­se der em­pi­ri­schen Wis­sen­schaf­ten al­ler­dings in Fra­ge ge­stellt: Er­kennt­nis­se aus Neu­ro­phy­sio­lo­gie, Ge­ne­tik, Psy­cho­lo­gie und So­zio­lo­gie le­gen eine star­ke Be­ein­flus­sung des Men­schen durch äu­ße­re Fak­to­ren nahe, wel­che in der ak­tu­el­len De­bat­te meist zu ei­nem be­reichs­spe­zi­fi­schen De­ter­mi­nis­mus (ge­ne­tisch, neu­ro­bio­lo­gisch, psy­cho­lo­gisch) sti­li­siert wird. Wäh­rend eine kau­sa­le Be­ein­flus­sung des Men­schen durch sei­ne phy­si­schen, so­zia­len und ge­sell­schaft­li­chen Dis­po­si­tio­nen plau­si­bel er­scheint und in ei­ner mo­der­nen Theo­rie der Selbst­be­stim­mung un­be­dingt be­rück­sich­tigt wer­den muss, steht das Pos­tu­lat des De­ter­mi­nis­mus un­se­rem Er­le­ben als Zwe­cke und (Le­bens-) Zie­le ver­fol­gen­den Sub­jek­ten je­doch völ­lig ent­ge­gen.

In mei­ner Dok­tor­ar­beit soll da­her der Fra­ge nach­ge­gan­gen wer­den, wie Selbst­be­stim­mung im Rah­men der uns im­mer auch mit­be­ein­flus­sen­den Fremd­be­stim­mun­gen ge­dacht wer­den kann und wie dem­ge­mäß ein mög­lichst selbst­be­stimm­tes Le­ben ge­führt wer­den kann. Ziel der Ar­beit ist so­mit die Er­ar­bei­tung ei­ner kon­sis­ten­ten Theo­rie der mensch­li­chen Selbst­be­stim­mung und des mensch­li­chen Be­wusst­seins, wel­che die kau­sa­len Ein­bet­tungs­kon­tex­te an­ge­mes­sen be­rück­sich­tigt und gleich­zei­tig Wege auf­zeigt, wie prak­tisch ein mög­lichst selbst­be­stimm­tes Le­ben ge­führt wer­den kann. Zen­tral sol­len dazu drei Strän­ge phi­lo­so­phi­schen Den­kens und exis­ten­ti­el­ler Re­fle­xi­on in sys­te­ma­ti­scher Ab­sicht zu­sam­men­ge­führt wer­den: Die Un­ter­su­chun­gen des Me­di­zi­ners und Phi­lo­so­phen Tho­mas Fuchs, die Pro­zess­phi­lo­so­phie Al­fred North Whit­eheads und die bud­dhis­ti­schen Exis­tenz­ana­ly­sen zur Kul­ti­vie­rung exis­ten­ti­el­ler Frei­heit. Wäh­rend mit dem Fuchs­schen An­satz der ver­kör­per­ten Sub­jek­ti­vi­tät ge­zeigt wer­den soll, dass der Mensch nie iso­liert ge­dacht wer­den kann, son­dern im­mer be­reits in ihn kon­sti­tu­ie­ren­den (aber ihn nie voll­kom­men de­ter­mi­nie­ren­den) Ein­bet­tungs­kon­tex­ten steht, die auch für jeg­li­che Art der Selbst­be­stim­mung kon­sti­tu­tiv sind, soll die Pro­zess­phi­lo­so­phie Whit­eheads her­an­ge­zo­gen wer­den, um mit den ihr im­ma­nen­ten Denk­fi­gu­ren eine grund­sätz­li­che Ver­mitt­lung von Fremd- und Selbst­be­stim­mung auf den ver­schie­de­nen Ebe­nen der Ein­bet­tungs­kon­tex­te (phy­sisch, psy­chisch, ge­sell­schaft­lich, so­zi­al) den­ken zu kön­nen. Whit­eheads Pro­zess­phi­lo­so­phie eig­net sich des­halb für die­sen Zweck, weil er Ka­te­go­rien be­reit­stellt, mit de­nen die­se Ver­mitt­lungs­leis­tung, die nach ihm in Mensch, Kul­tur und Na­tur im­mer schon voll­zo­gen wird, phä­no­me­n­ad­äquat be­schrie­ben wer­den kann. Dem­nach wird die Per­son als dy­na­mi­sche Iden­ti­tät, als pro­zess­haf­tes, psy­cho­phy­si­sches Kon­ti­nu­um ge­dacht: Nicht als iso­lier­te, von äu­ße­ren Ein­flüs­sen un­be­rühr­te En­ti­tät, son­dern als we­sent­lich durch Um­welt und Ge­mein­schaft kon­sti­tu­iert. Die­ses Bild der Pro­zess­haf­tig­keit und we­sent­li­chen Be­zo­gen­heit mensch­li­cher Exis­tenz auf­grei­fend, sol­len schließ­lich die Exis­tenz­ana­ly­sen des Bud­dhis­mus ins Feld ge­führt wer­den. Die­nen die vor­an­ge­gan­ge­nen Ab­schnit­te der Ana­ly­se der kon­sti­tu­ti­ven Ein­bet­tungs­kon­tex­te der mensch­li­chen Selbst­be­stim­mung und der Struk­tur ei­ner mög­li­chen Ver­mitt­lung von Fremd- und Selbst­be­stim­mung, zie­len die Un­ter­su­chun­gen der bud­dhis­ti­schen Frei­heits­ana­ly­se auf die prak­ti­sche Di­men­si­on der Selbst­be­stim­mung in exis­ten­ti­el­ler Per­spek­ti­ve: Hier soll der Fra­ge nach­ge­gan­gen wer­den, wie sich eine be­stimm­te Le­bens­form so rea­li­sie­ren lässt, dass die äu­ße­ren Ein­fluss­fak­to­ren als kon­sti­tu­ti­ve Ele­men­te der Selbst­kon­sti­tu­ti­on (zu de­nen sich der Mensch dann zu­min­dest prin­zi­pi­ell im­mer noch­mals ver­hal­ten kann) und nicht als völ­lig de­ter­mi­nie­ren­der Zu­sam­men­hang er­lebt wer­den.

Zu­sam­men­fas­send geht es in mei­ner Ar­beit also ei­ner­seits um eine theo­re­ti­sche Fun­die­rung der mensch­li­chen Frei­heits­po­ten­tia­le und an­de­rer­seits um die Fra­ge, wie die­se Frei­heits­po­ten­tia­le auch prak­tisch-exis­ten­ti­ell kul­ti­viert wer­den kön­nen.

Be­treu­ung

Cur­ri­cu­lum Vi­tae

Wis­sen­schaft­li­cher Wer­de­gang

  • Seit 01/2019 Sti­pen­di­at im in­ter­dis­zi­pli­nä­ren Pro­mo­ti­ons­kol­leg „Ethik, Kul­tur und Bil­dung für das 21. Jahr­hun­dert“, ge­för­dert durch die Hanns-Sei­del-Stif­tung
  • Seit Som­mer­se­mes­ter 2018: Pro­mo­ti­ons­stu­di­um in Phi­lo­so­phie an der Hoch­schu­le für Phi­lo­so­phie Mün­chen
  • Win­ter­se­mes­ter 2014/15 – Win­ter­se­mes­ter 2017/18 Phi­lo­so­phie­stu­di­um (Mas­ter) an der Hoch­schu­le für Phi­lo­so­phie Mün­chen
  • Win­ter­se­mes­ter 2013/14 – Som­mer­se­mes­ter 2015: Zer­ti­fi­kats­stu­di­um „Phi­lo­so­phie und Lea­der­ship“
  • Win­ter­se­mes­ter 2011/12 – Som­mer­se­mes­ter 2014 Phi­lo­so­phie­stu­di­um (Ba­che­lor) an der Hoch­schu­le für Phi­lo­so­phie Mün­chen
  • 2009–2011 Kla­ri­net­ten­stu­di­um bei Prof. Nor­bert Kai­ser an der Hoch­schu­le für Mu­sik und dar­stel­len­de Kunst Stutt­gart

Eh­ren­amt­li­ches En­ga­ge­ment

  • Seit Fe­bru­ar 2019 An­lei­tung von Me­di­ta­tio­nen für die Alum­ni der Som­mer­aka­de­mie „Füh­rung und Per­sön­lich­keit“
  • Seit Ja­nu­ar 2019 En­ga­ge­ment in der Len­kungs­grup­pe der Jun­gen Peu­tin­ger (Or­ga­ni­sa­ti­on von Ver­an­stal­tun­gen und Mit­glie­der­ent­wick­lung)
  • Ok­to­ber 2017 Co-Or­ga­ni­sa­ti­on ei­nes mu­si­schen Abends mit Sti­pen­dia­ten ver­schie­de­ner Stif­tun­gen im Stein­way­haus Mün­chen
  • Ja­nu­ar 2017 Teil­nah­me an ei­nem Ak­ti­ons­wo­chen­en­de ge­gen Po­pu­lis­mus in Ber­lin (in Re­ak­ti­on auf den Brexit und die Wahl Do­nald Trumps zum US-Prä­si­den­ten), or­ga­ni­siert von Sti­pen­dia­ten der Stu­di­en­stif­tung des deut­schen Vol­kes
  • 2012 Grün­dung des Künst­ler­netz­werks „Kris­han Voigt – Klas­si­sche Mu­sik und so­zia­les En­ga­ge­ment“ in Ko­ope­ra­ti­on mit Art­Helps e.V.
  • 2011 Grün­dung und Lei­tung des Or­ches­ters „Freie Phil­har­mo­nie Stutt­gart“ mit Stu­den­ten der Mu­sik­hoch­schu­le Stutt­gart so­wie Mit­glie­dern der Stutt­gar­ter Phil­har­mo­ni­ker und der Reut­lin­ger Phil­har­mo­ni­ker, Be­ne­fiz­kon­zert zu Guns­ten der Ka­ta­stro­phe von Fu­ku­shi­ma in Ja­pan

Wis­sen­schaft­li­che Kon­fe­ren­zen

  • 2018 Teil­nah­me am sechs­ten Mu­nich Sym­po­si­um on Mo­ti­va­ti­on an der Zug­spit­ze, or­ga­ni­siert vom Chair of Psy­cho­lo­gy an der TUM School of Ma­nage­ment
  • 2017 Vor­trag mit dem Ti­tel “Ul­ti­ma­te Rea­li­ty in Whit­ehead and Bud­dhism. On the pro­s­pects and li­mits of a Bud­dhist-Whit­ehea­di­an Dia­lo­gue“ auf der elf­ten In­ter­na­tio­na­len Whit­ehead­kon­fe­renz auf den Azo­ren (The­ma der Kon­fe­renz: “Na­tu­re in Pro­cess. No­vel Ap­proa­ches to Sci­ence and Me­ta­phy­sics“)
  • 2014: Teil­nah­me an der Sum­mer School der Deut­schen Whit­ehead-Ge­sell­schaft zum The­ma „The Me­ta­phy­si­cal Foun­da­ti­ons of a Non-Dua­li­stic En­vi­ron­men­tal Ethics” in Düs­sel­dorf

Sons­ti­ges

  • Phi­lo­so­phisch-spi­ri­tu­el­ler und in­ter­kul­tu­rel­ler Dia­log: Fe­bru­ar / März 2016 sechs­wö­chi­ger Stu­di­en­auf­ent­halt in ei­nem ti­be­tisch-bud­dhis­ti­schen Klos­ter (Pema Ts’al Sak­ya Mo­nastic In­sti­tu­te) in Ne­pal. Vor­trä­ge mit den Ti­teln „Mo­ti­va­ti­on from a phi­lo­so­phi­cal point of view“ und „Wes­tern Phi­lo­so­phy in com­pa­ri­son to Bud­dhist thought“.

Wis­sen­schaft­li­che Pu­bli­ka­tio­nen

  • „Ma­sao Abe’s com­pa­ri­sons bet­ween Whitehead’s phi­lo­so­phy and Ma­ha­ya­na Bud­dhism. A cri­ti­cal in­ves­ti­ga­ti­on of Abe’s ar­gu­ments and pro­po­sals for al­ter­na­ti­ve ways of con­tex­tua­liza­ti­on.“ (im Er­schei­nen bei Pro­cess Cen­tu­ry Press)

Kris­han Voigt

(HfPh Mün­chen)
Pro­mo­ti­ons­kol­leg: Ethik, Kul­tur und Bil­dung für das 21. Jahr­hun­dert
For­schungs­pro­jekt

Frei­heit im Span­nungs­feld zwi­schen Fremd- und Selbst­be­stim­mung und ihre exis­ten­ti­el­le Kul­ti­vie­rung

Pro­mo­ti­ons­vor­ha­ben

In der glo­ba­li­sier­ten, durch öko­no­mi­sche Kenn­grö­ßen do­mi­nier­ten und weit­ge­hend sä­ku­la­ri­sier­ten Welt des 21. Jahr­hun­derts wird das Be­dürf­nis nach zeit­ad­äqua­ten For­men der Sinn­stif­tung, der Wert­ori­en­tie­rung und nach ei­ner glo­ba­len Ethik im­mer grö­ßer. Wäh­rend die quan­ti­ta­tiv aus­ge­rich­te­ten em­pi­ri­schen Wis­sen­schaf­ten uns im­mer de­tail­lier­te­re Er­kennt­nis­se über die ob­jek­ti­ven Aspek­te des Men­schen und sei­ner Um­welt lie­fern und zu im­mer ef­fi­zi­en­te­ren Tech­no­lo­gien füh­ren, ver­sagt der ih­nen zu Grun­de lie­gen­de ob­jek­ti­vie­ren­de Zu­gang zur Wirk­lich­keit, wenn es um nor­ma­ti­ve Fra­ge­stel­lun­gen geht. Über die­se kann nur sinn­voll ge­spro­chen wer­den, wenn der Mensch pri­mär wie­der als zu frei­en Hand­lun­gen be­fä­hig­tes und mit Be­wusst­sein aus­ge­stat­te­tes Sub­jekt in den Fo­kus ge­rät, das sich im Zuge der Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung zu­dem von Grün­den ge­lei­tet zwi­schen ver­schie­de­nen Le­bens­ent­wür­fen ent­schei­den kann. Die­se Fä­hig­keit zur Selbst­be­stim­mung wur­de durch In­ter­pre­ten der Er­geb­nis­se der em­pi­ri­schen Wis­sen­schaf­ten al­ler­dings in Fra­ge ge­stellt: Er­kennt­nis­se aus Neu­ro­phy­sio­lo­gie, Ge­ne­tik, Psy­cho­lo­gie und So­zio­lo­gie le­gen eine star­ke Be­ein­flus­sung des Men­schen durch äu­ße­re Fak­to­ren nahe, wel­che in der ak­tu­el­len De­bat­te meist zu ei­nem be­reichs­spe­zi­fi­schen De­ter­mi­nis­mus (ge­ne­tisch, neu­ro­bio­lo­gisch, psy­cho­lo­gisch) sti­li­siert wird. Wäh­rend eine kau­sa­le Be­ein­flus­sung des Men­schen durch sei­ne phy­si­schen, so­zia­len und ge­sell­schaft­li­chen Dis­po­si­tio­nen plau­si­bel er­scheint und in ei­ner mo­der­nen Theo­rie der Selbst­be­stim­mung un­be­dingt be­rück­sich­tigt wer­den muss, steht das Pos­tu­lat des De­ter­mi­nis­mus un­se­rem Er­le­ben als Zwe­cke und (Le­bens-) Zie­le ver­fol­gen­den Sub­jek­ten je­doch völ­lig ent­ge­gen.

In mei­ner Dok­tor­ar­beit soll da­her der Fra­ge nach­ge­gan­gen wer­den, wie Selbst­be­stim­mung im Rah­men der uns im­mer auch mit­be­ein­flus­sen­den Fremd­be­stim­mun­gen ge­dacht wer­den kann und wie dem­ge­mäß ein mög­lichst selbst­be­stimm­tes Le­ben ge­führt wer­den kann. Ziel der Ar­beit ist so­mit die Er­ar­bei­tung ei­ner kon­sis­ten­ten Theo­rie der mensch­li­chen Selbst­be­stim­mung und des mensch­li­chen Be­wusst­seins, wel­che die kau­sa­len Ein­bet­tungs­kon­tex­te an­ge­mes­sen be­rück­sich­tigt und gleich­zei­tig Wege auf­zeigt, wie prak­tisch ein mög­lichst selbst­be­stimm­tes Le­ben ge­führt wer­den kann. Zen­tral sol­len dazu drei Strän­ge phi­lo­so­phi­schen Den­kens und exis­ten­ti­el­ler Re­fle­xi­on in sys­te­ma­ti­scher Ab­sicht zu­sam­men­ge­führt wer­den: Die Un­ter­su­chun­gen des Me­di­zi­ners und Phi­lo­so­phen Tho­mas Fuchs, die Pro­zess­phi­lo­so­phie Al­fred North Whit­eheads und die bud­dhis­ti­schen Exis­tenz­ana­ly­sen zur Kul­ti­vie­rung exis­ten­ti­el­ler Frei­heit. Wäh­rend mit dem Fuchs­schen An­satz der ver­kör­per­ten Sub­jek­ti­vi­tät ge­zeigt wer­den soll, dass der Mensch nie iso­liert ge­dacht wer­den kann, son­dern im­mer be­reits in ihn kon­sti­tu­ie­ren­den (aber ihn nie voll­kom­men de­ter­mi­nie­ren­den) Ein­bet­tungs­kon­tex­ten steht, die auch für jeg­li­che Art der Selbst­be­stim­mung kon­sti­tu­tiv sind, soll die Pro­zess­phi­lo­so­phie Whit­eheads her­an­ge­zo­gen wer­den, um mit den ihr im­ma­nen­ten Denk­fi­gu­ren eine grund­sätz­li­che Ver­mitt­lung von Fremd- und Selbst­be­stim­mung auf den ver­schie­de­nen Ebe­nen der Ein­bet­tungs­kon­tex­te (phy­sisch, psy­chisch, ge­sell­schaft­lich, so­zi­al) den­ken zu kön­nen. Whit­eheads Pro­zess­phi­lo­so­phie eig­net sich des­halb für die­sen Zweck, weil er Ka­te­go­rien be­reit­stellt, mit de­nen die­se Ver­mitt­lungs­leis­tung, die nach ihm in Mensch, Kul­tur und Na­tur im­mer schon voll­zo­gen wird, phä­no­me­n­ad­äquat be­schrie­ben wer­den kann. Dem­nach wird die Per­son als dy­na­mi­sche Iden­ti­tät, als pro­zess­haf­tes, psy­cho­phy­si­sches Kon­ti­nu­um ge­dacht: Nicht als iso­lier­te, von äu­ße­ren Ein­flüs­sen un­be­rühr­te En­ti­tät, son­dern als we­sent­lich durch Um­welt und Ge­mein­schaft kon­sti­tu­iert. Die­ses Bild der Pro­zess­haf­tig­keit und we­sent­li­chen Be­zo­gen­heit mensch­li­cher Exis­tenz auf­grei­fend, sol­len schließ­lich die Exis­tenz­ana­ly­sen des Bud­dhis­mus ins Feld ge­führt wer­den. Die­nen die vor­an­ge­gan­ge­nen Ab­schnit­te der Ana­ly­se der kon­sti­tu­ti­ven Ein­bet­tungs­kon­tex­te der mensch­li­chen Selbst­be­stim­mung und der Struk­tur ei­ner mög­li­chen Ver­mitt­lung von Fremd- und Selbst­be­stim­mung, zie­len die Un­ter­su­chun­gen der bud­dhis­ti­schen Frei­heits­ana­ly­se auf die prak­ti­sche Di­men­si­on der Selbst­be­stim­mung in exis­ten­ti­el­ler Per­spek­ti­ve: Hier soll der Fra­ge nach­ge­gan­gen wer­den, wie sich eine be­stimm­te Le­bens­form so rea­li­sie­ren lässt, dass die äu­ße­ren Ein­fluss­fak­to­ren als kon­sti­tu­ti­ve Ele­men­te der Selbst­kon­sti­tu­ti­on (zu de­nen sich der Mensch dann zu­min­dest prin­zi­pi­ell im­mer noch­mals ver­hal­ten kann) und nicht als völ­lig de­ter­mi­nie­ren­der Zu­sam­men­hang er­lebt wer­den.

Zu­sam­men­fas­send geht es in mei­ner Ar­beit also ei­ner­seits um eine theo­re­ti­sche Fun­die­rung der mensch­li­chen Frei­heits­po­ten­tia­le und an­de­rer­seits um die Fra­ge, wie die­se Frei­heits­po­ten­tia­le auch prak­tisch-exis­ten­ti­ell kul­ti­viert wer­den kön­nen.

Be­treu­ung

Cur­ri­cu­lum Vi­tae

Wis­sen­schaft­li­cher Wer­de­gang

  • Seit 01/2019 Sti­pen­di­at im in­ter­dis­zi­pli­nä­ren Pro­mo­ti­ons­kol­leg „Ethik, Kul­tur und Bil­dung für das 21. Jahr­hun­dert“, ge­för­dert durch die Hanns-Sei­del-Stif­tung
  • Seit Som­mer­se­mes­ter 2018: Pro­mo­ti­ons­stu­di­um in Phi­lo­so­phie an der Hoch­schu­le für Phi­lo­so­phie Mün­chen
  • Win­ter­se­mes­ter 2014/15 – Win­ter­se­mes­ter 2017/18 Phi­lo­so­phie­stu­di­um (Mas­ter) an der Hoch­schu­le für Phi­lo­so­phie Mün­chen
  • Win­ter­se­mes­ter 2013/14 – Som­mer­se­mes­ter 2015: Zer­ti­fi­kats­stu­di­um „Phi­lo­so­phie und Lea­der­ship“
  • Win­ter­se­mes­ter 2011/12 – Som­mer­se­mes­ter 2014 Phi­lo­so­phie­stu­di­um (Ba­che­lor) an der Hoch­schu­le für Phi­lo­so­phie Mün­chen
  • 2009–2011 Kla­ri­net­ten­stu­di­um bei Prof. Nor­bert Kai­ser an der Hoch­schu­le für Mu­sik und dar­stel­len­de Kunst Stutt­gart

Eh­ren­amt­li­ches En­ga­ge­ment

  • Seit Fe­bru­ar 2019 An­lei­tung von Me­di­ta­tio­nen für die Alum­ni der Som­mer­aka­de­mie „Füh­rung und Per­sön­lich­keit“
  • Seit Ja­nu­ar 2019 En­ga­ge­ment in der Len­kungs­grup­pe der Jun­gen Peu­tin­ger (Or­ga­ni­sa­ti­on von Ver­an­stal­tun­gen und Mit­glie­der­ent­wick­lung)
  • Ok­to­ber 2017 Co-Or­ga­ni­sa­ti­on ei­nes mu­si­schen Abends mit Sti­pen­dia­ten ver­schie­de­ner Stif­tun­gen im Stein­way­haus Mün­chen
  • Ja­nu­ar 2017 Teil­nah­me an ei­nem Ak­ti­ons­wo­chen­en­de ge­gen Po­pu­lis­mus in Ber­lin (in Re­ak­ti­on auf den Brexit und die Wahl Do­nald Trumps zum US-Prä­si­den­ten), or­ga­ni­siert von Sti­pen­dia­ten der Stu­di­en­stif­tung des deut­schen Vol­kes
  • 2012 Grün­dung des Künst­ler­netz­werks „Kris­han Voigt – Klas­si­sche Mu­sik und so­zia­les En­ga­ge­ment“ in Ko­ope­ra­ti­on mit Art­Helps e.V.
  • 2011 Grün­dung und Lei­tung des Or­ches­ters „Freie Phil­har­mo­nie Stutt­gart“ mit Stu­den­ten der Mu­sik­hoch­schu­le Stutt­gart so­wie Mit­glie­dern der Stutt­gar­ter Phil­har­mo­ni­ker und der Reut­lin­ger Phil­har­mo­ni­ker, Be­ne­fiz­kon­zert zu Guns­ten der Ka­ta­stro­phe von Fu­ku­shi­ma in Ja­pan

Wis­sen­schaft­li­che Kon­fe­ren­zen

  • 2018 Teil­nah­me am sechs­ten Mu­nich Sym­po­si­um on Mo­ti­va­ti­on an der Zug­spit­ze, or­ga­ni­siert vom Chair of Psy­cho­lo­gy an der TUM School of Ma­nage­ment
  • 2017 Vor­trag mit dem Ti­tel “Ul­ti­ma­te Rea­li­ty in Whit­ehead and Bud­dhism. On the pro­s­pects and li­mits of a Bud­dhist-Whit­ehea­di­an Dia­lo­gue“ auf der elf­ten In­ter­na­tio­na­len Whit­ehead­kon­fe­renz auf den Azo­ren (The­ma der Kon­fe­renz: “Na­tu­re in Pro­cess. No­vel Ap­proa­ches to Sci­ence and Me­ta­phy­sics“)
  • 2014: Teil­nah­me an der Sum­mer School der Deut­schen Whit­ehead-Ge­sell­schaft zum The­ma „The Me­ta­phy­si­cal Foun­da­ti­ons of a Non-Dua­li­stic En­vi­ron­men­tal Ethics” in Düs­sel­dorf

Sons­ti­ges

  • Phi­lo­so­phisch-spi­ri­tu­el­ler und in­ter­kul­tu­rel­ler Dia­log: Fe­bru­ar / März 2016 sechs­wö­chi­ger Stu­di­en­auf­ent­halt in ei­nem ti­be­tisch-bud­dhis­ti­schen Klos­ter (Pema Ts’al Sak­ya Mo­nastic In­sti­tu­te) in Ne­pal. Vor­trä­ge mit den Ti­teln „Mo­ti­va­ti­on from a phi­lo­so­phi­cal point of view“ und „Wes­tern Phi­lo­so­phy in com­pa­ri­son to Bud­dhist thought“.

Wis­sen­schaft­li­che Pu­bli­ka­tio­nen

  • „Ma­sao Abe’s com­pa­ri­sons bet­ween Whitehead’s phi­lo­so­phy and Ma­ha­ya­na Bud­dhism. A cri­ti­cal in­ves­ti­ga­ti­on of Abe’s ar­gu­ments and pro­po­sals for al­ter­na­ti­ve ways of con­tex­tua­liza­ti­on.“ (im Er­schei­nen bei Pro­cess Cen­tu­ry Press)